Mannheim: In der digitalen Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen hat der Verkehrsverbund Rhein-Neckar einen weiteren Schritt gemacht – mit mandantenfähiger Software zur Verwaltung von Fahrzeugen und deren verkehrsvertraglichen Anforderungen. So müssen die Fahrzeugdaten nicht mehr aufwändig in Excel-Listen geführt und manuell geprüft werden, und der Abstimmungsaufwand zwischen den Partnern sinkt deutlich.
Zum Jahresbeginn 2024 ging die neue Software offiziell an den Start. Seitdem haben bereits mehr als 30 Verkehrsunternehmen in über 60 Linienbündeln knapp 1.600 Fahrzeuge hinterlegt – Tendenz steigend. Das freut auch Sabine Eichhorn, die beim VRN die Abteilung für Aufgabenträgermanagement leitet: „Die fortlaufende Digitalisierung und Optimierung unserer Prozesse im Qualitätsmanagement ist mir eine Herzensangelegenheit. Nur so können wir in Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen für einen reibungslosen Betrieb sorgen und damit den ÖPNV von morgen attraktiv gestalten. Die Erfahrung der letzten Monate zeigt, dass wir mit dem Fahrzeug-Management ein effektives Tool entwickelt haben, das sowohl für die Verkehrsunternehmen als auch für unser Qualitätsmanagement im VRN sehr gewinnbringend ist.
Die Software ermöglicht eine effiziente und transparente Verwaltung der Fahrzeugflotte unter Berücksichtigung der Anforderungen, die bei den Ausschreibungen der Linienbündel vereinbart wurden: von der Anlage, Prüfung und Abnahme der Fahrzeuge bei Vertragsbeginn über die fortlaufende Pflege während der Vertragsdauer bis zum flexibel möglichen Austausch von Fahrzeugen für eine festgelegte Zeitdauer.
Dem VRN obliegt es dabei, die in den Verkehrsverträgen vorgegebenen Kriterien softwareseitig zu konfigurieren. Als Gerüst dient ein zentraler Masterkatalog mit sämtlichen Ausstattungsanforderungen, die für die jeweiligen Linienbündel individuell definiert werden können. Die Fahrzeuge, die von den Verkehrsunternehmen in der Software erfasst werden, durchlaufen automatisierte Prüfungslogiken und gleichen damit die Linienbündel-Anforderungen ab. Erfüllt ein Fahrzeug die geforderten Kriterien nicht, gibt die Software direkte Hinweise zu etwaigen Abweichungen und notwendigen Korrekturen. So werden Eingabefehler gleich bemerkt und alle Beteiligten sparen Zeit. Zudem sind alle Eingaben in der Historie nachvollziehbar.
Dank des ausgefeilten Statusmanagements können die Verkehrsunternehmen schnell auf Betriebsänderungen reagieren und etwa Fahrzeuge von einem auf ein anderes Bündel verschieben – so bleibt auch die Nutzungskette transparent. Der VRN erhält für alle Linienbündel jederzeit eine Übersicht über die jeweiligen Fahrzeuge, den Fahrzeugstatus sowie den Flottenstatus. Auf Knopfdruck kann diese als Datei exportiert und weiterverarbeitet werden.
Márcio Coelho vom VRN, der das Projekt als Bindeglied zwischen Verbund und Verkehrsunternehmen begleitet und den Partnern beratend zur Seite steht, stellt erfreut fest: „Sowohl wir vom Qualitätsmanagement als auch die Verkehrsunternehmen kommen gut mit der neuen Software klar, die Zahl der eingetragenen Fahrzeuge erhöht sich stetig. Durch die vielfältigen Filterfunktionen kann die Suche von Fahrzeugen nach verschiedenen Kriterien eingegrenzt werden.“
Ein zusätzlicher Vorteil ist die verbesserte Qualitätssicherung, da die Software mit dem langjährig genutzten Tool zum Pönale-Management verknüpft ist. Dabei dient das Fahrzeugkennzeichen als Link, über den sich alle Daten des Fahrzeugs direkt öffnen lassen. Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Zustand eines Fahrzeugs können so unmittelbar überprüft werden. „Früher mussten wir bei Fahrzeugmängeln aufwändig recherchieren, jetzt reicht ein Mausklick“, freut sich auch Isolde Selgrad vom VRN-Qualitätsmanagement.
Bereits seit 2019 nutzt der VRN die beiden Softwarelösungen zum Anliegen- und Pönale-Management (rms Solutions AM bzw. PM) der rms GmbH (Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft). Die verbundweiten Systeme rund um Kundenanliegen und Qualitätsmeldungen sind für den VRN und seine Partner nicht mehr wegzudenken. Auf dieser Basis wurde die neue Software für das Fahrzeug-Management in Zusammenarbeit zwischen VRN und rms entwickelt. Das Tool wurde nahtlos in die bestehenden Lösungen integriert, ist aber auch als eigene Softwarelösung verfügbar.
Bereichsleiter ÖPNV-Lösungen und Support
Fon: +49 69 27307-289
smaier@rms-consult.de